E-Bike Neuigkeiten
Bosch CX 2019: stärkere Schiebehilfe und bessere Unterstützung für kurze Kurbeln
Schiebehilfe wird überarbeitet – Bosch verrät bisher unbekannten Neigungssensor
Bei Bosch setzte man seit der Active Line auf ein ausgefeiltes Sensorkonzept, welches tausendmal pro Sekunde zur Motorsteuerung zur Rate gezogen wird. Im Zuge der Verbesserung der Schiebehilfe wurde dazu nun ein weiteres Detail bekannt: mindestens seit dem Performance Line CX (Vorstellung 2015) setzt man bei Bosch neben einem Drehmoment, Trittfrequenz sowie Geschwindigkeitssensor auch auf einen Neigungssensor. Dieser scheint bisher zwar noch nicht aktiv genutzt worden zu sein, kommt nun also erstmalig zum Einsatz.
Ein Neigungssensor erfasst – wie der Name schon andeutet – die Neigung eines Gegenstandes. Gemessen werden etwa Winkel, Steigungen oder Gefälle. Bosch wird ihn mit dem neuen Softwareupdate für die Antriebskomponenten nun beim Performance Line CX Motor für die Schiebehilfe nutzen. So soll nach dem Update die Schiebehilfe mithilfe des Neigungssensors dynamisch an das jeweilige Gelände angepasst werden. Eine sinnige Neuerung wie wir finden, so muss man derzeit in der Ebene etwa teils dem Rad nachrennen um Schritt halten zu können. So steht nun hoffentlich in der Ebene nicht zu viel und an sehr steilen Passagen gerade genug Leistung zur Verfügung. Neigungssensoren am E-Bike sind übrigens nichts Neues. Aktiv eingesetzt -sogar zur Leistungssteuerung - werden Neigungssensoren etwa schon bei Pedelecs von Utopia, Zehus Bike+ oder aber der automatischen Schaltungen von TransX.
Mit dem neuen Update für den Bosch Performance Line CX Antrieb wird die Schiebehilfe dynamischer
zur Steuerung der Schiebehilfeunterstützung wird nun die aktuelle Topographie mit einbezogen
geht es steiler hinauf so unterstützt die Schiebehilfe auch stärker
Kürzer treten erlaubt: Bosch erlaubt Anpassung an kleinere Kurbellängen
Sowohl bei schnellen Kurvenfahrten als auch bei schwierigen Geländepassagen kann es von Vorteil sein, mit kürzeren Kurbeln zu arbeiten. Während Standardkurbeln Längen im Bereich von 175 bis 170 mm kommen, setzten sich am E-MTB auch immer häufigere kürzere Kurbeln durch. Um allerdings auch bei Kurbellängen von 165 mm die gleiche Leistung zu erzielen, muss man deutlich schneller treten (höhere Trittfrequenz). Da jedoch jeder E-Bike Motor die Trittfrequenz stark zur Berechnung der Antriebsleistung miteinbezieht, ändert sich damit auch die Unterstützungsleistung des Motors. Fährt man nun statt mit 80 plötzlich mit 100 Kurbelumdrehungen pro Minute, so wird die Motorunterstützung schwächer, der Nutzer muss also mehr selbst arbeiten. Um in Zukunft auch bei kleinen Kurbeln besser zu unterstützen, will Bosch mit dem für den CX Motor erscheinenden Softwareupdate eine weitere Option einführen. In der Diagnosesoftware soll sich nun zukünftig der Motor auf eine kleine Kurbel kalibrieren lassen, so wie es heute etwa schon in gewissem Maße mit dem Radumfang möglich ist. Darüber hinaus will Bosch auch die Progressionskurve des E-MTB Modus verbessert haben (sprich den Anstieg der Unterstützungsleistung je nach Trittfrequenz und eingebrachter Kraft) sowie den Tour-Modus stärker gemacht haben.
Wer mit kürzeren Kurbeln am MTB fährt, der muss für die gleiche Geschwindigkeit schneller treten
um dennoch genug Motorunterstützung zu bekommen, wird nach dem Update
die Kurbellänge im Bosch Diagnosetool anpassbar sein
Für wen und wann das Softwareupdate 2019 von Bosch kommt
Bosch hat bisher noch keinerlei Angaben gemacht, wann genau das Softwareupdate zum überspielen auf den CX Antrieb verfügbar sein wird. Die Rede ist vom Modelljahr 2019, welches im Grunde ab Ende des Jahres 2018 beginnt. Denkbar wäre also etwa September oder Oktober, also zum Ende der derzeitigen Fahrradsaison. Es soll laut Bosch für alle Performance Line CX Motoren ab dem Modelljahr 2016 verfügbar sein. Das Update richtet sich also nicht an Fahrer der Performance Line, der Active Line, oder der Active Line Plus.