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Bike Sharing Anbieter Gobee.Bike reagiert auf Vandalismus mit Aufgabe
Wie das Unternehmen auf seiner französischen Seite bekanntgab, muss der chinesische Anbieter von Verleihfahrrädern „Gobee.Bike“ den französischen Markt aufgeben. Sie waren dort erst im Oktober letzten Jahres gestartet, hatten aber massiv mit Vandalismus und Diebstahl zu kämpfen.
Hintergrund des Vandalismus gegen Fahrradverleihsysteme
Seit einiger Zeit überschwemmen Bike Sharing Anbieter ausländischen Ursprungs nicht nur deutsche Städte mit ihren Leihfahrrädern. Diese setzten häufig – im Gegensatz zu ähnlichen anderen Anbietern – darauf, die Fahrräder überall abstellen und abzuholen (sprich kein fester Abstellplatz) zu können, wo man möchte. So wurden nach verschiedenen Berichten an einigen Stellen häufig hunderte Fahrräder auf einem Fleck abgestellt oder einfach wild auf Wegen und Plätzen geparkt. Anwohner erfreute dies eher weniger, sodass es in letzter Zeit häufiger zu Vandalismus und „kreativen Aktionen“ mit den Leihrädern kam. Andere Anbieter aus diesem Segment sind etwa Ofo, Mobike und Obike (Singapur), ein bekannter deutscher Anbieter ist etwa Nextbike, welche mit einem anderen System operieren.
Gobee.Bike setzte auf geringe Kautionen und Ausleihvorgang per App und Ortung
Der chinesische Anbieter Gobee.Bike mit Sitz in Hongkong, hatte erst im April 2017 mit seinem Dienst auf dem Heimatmarkt gestartet. Seit Oktober 2017 wurden Räder auch in Frankreich zur Ausleihe angeboten. Es folgte Belgien im Oktober sowie Italien im November. Der Anbieter verlangte in Frankreich für den Verleihvorgang eine Kaution von rund 15 €, pro eine halbe Stunde leihen kosten die grünen Räder mit Nabenschaltungen 50 Cent. Über eine App lassen sich die Standorte der Räder von den Nutzern ausfindig machen, beim Abstellen wird ein Bügelschloss automatisch verriegelt. In Europa hatte Gobee.Bike laut eigener Aussage rund 150.000 Nutzer. Warum die Räder trotz Ortungsfunktion gestohlen worden konnten, ist nicht bekannt.
Beim Abstellen werden die Räder von Gobee.Bike mit einem Bügelrahmenschloss eigentlich gegen Diebstahl gesichert - scheinbar jedoch trotz zusätzlicher GPS Ortung nicht gut genug
Große Probleme mit Diebstahl und Vandalismus in Frankreich
Laut Gobee.Bike sollen in den vier Monaten der Aktivität in Frankreich rund 1000 Räder gestohlen worden sein und rund 3000 beschädigt. Somit lohne sich aufgrund der großen Unterhaltungskosten ein weiterer Betrieb in Frankreich nicht. Zuvor musste das Unternehmen schon im belgischen Brüssel die Segel streichen. Es seien zahlreiche Anzeigen bei der Polizei eingegangen und unzählige Wartungseinsätze durch Mitarbeiter von Gobee.Bike wären notwendig gewesen. Der Dienst wurde in Frankreich zum 24.02.2018 eingestellt.