Fahrrad, Fahrrad- / E-Bike Kauf
E-Bikes aus Baumarkt und Discounter
Ein E-Bike in günstig bitte!
Vor- und Nachteile eines E-Bike Kaufs abseits von Fachgeschäften
Was die elektrisch unterstützen Räder aus Baumarkt und Discouter wirklich taugen
Der Kampf um den E-Bike Markt
Der E-Bike Markt ist der im Fahrradbereich wohl zurzeit am schnellsten wachsende Markt. Es ist also nur verständlich das auch die Discounter und Baumärkte, welche schon seit längerem auch im „normalen Fahrradhandel“ mitmischen, auch ein Stück des Kuchens abgekommen wollen. Doch nicht für jeden halten die günstigen Angebote das, was die Elektromobilität eigentlich verspricht. Zudem sind sie zumeist nur Online erhältlich.
E-Bike von Prophete – hier mit Wave-Rahmen und Vorderradmotor
Hier eine kleine Übersicht über führende Anbieter aus dem Discount und Baumarktbereich.
Beim Discounter Lidl ist so gut wie für jeden etwas dabei. Sehr günstig angebotene Cityräder welche bei knappen 700 Euro beginnen, dafür nur mit Vorderradmotor, also eher etwas für Wenigfahrer und E-Bike Einsteiger. Weiter geht es mit Mountainbikes und Trekkingräder welche bei 950 Euro anfangen. Für ein wenig mehr Geld gibt es diese dann sogar mit einer XT-Schaltung, Mittelmotor oder Hinterradmotor, sowie unzähligen Gängen und ähnlichem. Beim Hinterradmotor könnte es hier eventuell gerade bei Bergauffahrten zu Problemen mit der Motortemperatur kommen.
Konkurrent Aldi setzt ganz klassisch auf Offline Angebote im Supermarkt. So wurde z.B. bei Aldi Nord noch Anfang April 2015 ein Cityrad für Damen knappe 900 Euro angeboten. Dieser ist mit einem derzeit in Deutschland weit verbreiteten Motortype ausgestatte, dem Mittelmotor und verspricht mehr Fahrkomfort. Für gemächliche Stadtfahrten durchaus zu überlegen, bei mehr werden die verbauten Felgenbremsen leicht ins Schwitzen kommen. Bei einem Gewicht von stattlichen 27 kg sollten auch keine Treppenpassagen dabei sein.
Netto bietet auf seiner Webseite diverse Modelle mit elektrischem Zusatzantrieb an. Die Preise gehen von ca. 900 bis ungefähr 1800 Euro. Das teuerste Modell ist dafür dann sehr leicht (23kg statt der üblichen 27 und darüber) aber auch mit schwachem, in den Rahmen integrierten Akku, welcher den Hinterradmotor antreibt. Ebenfalls erhältlich sind Stadträder mit Vorderradmotor und ein Trekkingrad mit Mittelmotor.
Der Heimwerkermarkt OBI bietet ähnliches wie Lidl, sogar ein Premium E-Mountainbike mit Scheibenbremsen und leichten 22kg ist erhältlich, wobei dann aber Werk nicht StVO konform. Los geht’s hier mit Cityrädern ab ca. 750 Euro.
Der Discount E-Bike Antrieb
Die Antriebe sind häufig von der deutschen Firma PROPHETE und nennen sich e-novation, e-novation Premium oder Trio, welche auf der Entwicklung des Chinesischen Herstellers Bafang aufbauen. Außer in der Premium Klasse bieten diese keine Sensoren welche das Fahrgefühl natürlich werden lassen, in dem je nach Kraft des Nutzers die Motorleistung angepasst wird.
Zusammenfassung der Vor- und Nachteile
Abstriche muss man vor allem Beim Akku machen, welche weder von der Kapazität (Wattstunden) noch von der Ladedauer mit Markenrädern konkurrieren können.
Auch das Gewicht ist hier oft erhöht, wobei die Bremsen wiederrum nicht auf dieses ausgelegt sind, des Weiteren ist der Rahmen anders als bei Mittelmotoren von Bosch und ähnlichen nicht extra für die speziellen Anforderungen eines E-Bikes konzipiert!
Schwierig ist auch, dass die Angebote schwer durchschaubar sind, klare Angaben zu verbauten Teilen gibt es meist nicht.
Fazit
Für Wenigfahrer die ihr Rad nicht allzu viel herumtragen müssen sowie bei Fahrkomfort und Akkuleistung Abstriche machen können, kann ein solches E-Bike eine Überlegung wert sein. Doch Achtung, anders als im Fachhandel gibt es diese Räder nur in einer Rahmenhöhe und ein Test vor dem Kauf ist nicht möglich! Mit Ergonomie und Fahrspaß bei längeren Strecken ist also meist kaum zu rechnen. Wer Fahrtechnische Ambitionen hegt und lange Freude damit haben möchte, sowie gerne schnell fährt, der ist mit einem Markenrad das auf E-Mobilität ausgelegt ist sicher besser beraten. . Als großer Nachteil ist allerdings das Fehlen einer Fachwerkstatt zu sehen, ein Händler vor Ort der Ihr Fahrrad bei Problemen inspiziert ist nicht vorhanden. Gerade in der Fahrradsaison sind viele Händler oft nicht gewillt fremde Räder - dazu auch noch von der Discounter Konkurrenz - in Reparatur zu nehmen.