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Fahrradkomponenten Hersteller Campagnolo stellt Rennrad-Scheibenbremse final vor
Italien. Campagnolo, der Hersteller von edlen Fahrradkomponenten, stellte nun nach Shimano und SRAM auch eine eigene Scheibenbrems für das Rennrad vor. Der Traditionshersteller aus dem Rennradbereich beschreitet mit der H11 – ein Name der nicht von ungefähr an Bremsspezialist Magura erinnert – nun völlig neue Wege.
Campagnolo und Scheibenbremsen undenkbar?
Campagnolo wird oft mit den Worten Tradition, edel, durchdacht und leider auch – teuer assoziiert. Das hier Scheibenbremsen irgendwie nicht so ganz ins Bild passen dürfte klar sein. Da das dem Straßenrennsport verschriebene italienische Unternehmen jeglichen Erfahrungsschatz im Bereich der Scheibenbremsen vermissen ließ musste ein Partner gefunden werden. Wer hätte sich hier bessere geeignet als die schwäbische Bremsschmiede Magura mit Sitz in Bad-Urach. Dass die Bremse deren Handschrift trägt sah man vor allem an frühen Prototypen der Bremsscheibe selbst gut.
Dem aufmerksamen Fahrradkenner wird die Ähnlichkeit der eines auf der Eurobike 2016 ausgestellten Prototypens der Campagnolo Scheibenbremse mit dem Design der Magura Bremsscheiben nicht verborgen geblieben sein - das finale Design hingegen trägt deren Handschrift nur noch kaum
Zwei Versionen für alle Campagnolo Gruppen
Nun ist sie offiziell vorgestellt worden und trägt den Namen H11 in der höherwertigeren Version sowie Potenza Disc im Einsteigerbereich. Diese werden – anders als im Fahrradkomponentenmarkt üblich, nicht einer bestimmten Gruppe zugeordnet sein, sondern quasi gruppenübergreifend fungieren. Statt unzähligen Bauarten sind es an der Zahl nur zwei, das spart Kosten für Ersatzteile, Produktion, Service und macht zudem die Entwicklung günstiger. Die Bremssättel beider Bremsgruppen – Potenza Disc sowie H11 – sind bis auf die verwendeten Materialien gleich, andere Baugruppen unterschieden sich jedoch.
Scheibenbremsenset besteht aus verschiedenen neuen Komponenten
So sehen die neuen Schalt- und Bremshebelkombinationen aus, welche Campagnolo für die Scheibenbremsen Varianten entworfen hat
Preise und Gewicht der Campagnolo Scheibenbremse
Während bei Hebel und Bremssattel kaum Mehrgewicht dazukommt, schlagen vor allem die Bremsscheiben stark ins Gewicht. Zusammen kommen diese auf 218 Gramm, in der Version mit der elektrischen Schaltung kommt es so zu rund 300 Gramm zusätzlichem Gewicht im Vergleich zur Super Record Gruppe von Campagnolo mit Felgenbremsen und elektrischer Schaltung. Wie von Campagnolo gewohnt sind die Preise nichts für Sparer und Häuslebauer, pro Seite werden so etwa für Bremshebel sowie Bremssattel schlanke 494 Euro fällig, die Version mit elektrischer Schaltung liegt nochmals um 59 Euro höher. Die Bremsscheibe ist mit 50 Euro noch vergleichsweise vernünftig taxiert.
Der finalen Version von Campagnolos neuer Scheibenbremse am Rennrad sieht man die gemeinsame Entwicklung mit Magura zwar noch leicht an, lange aber nicht mehr so stark wie noch bei den ersten Protoypen im Jahr 2016