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Vom Fahrrad finden und Fahrrad verlieren
Fahrrad.
Fahrrad am Bahnhof oder anderen öffentlichen Plätzen abstellen – immer wieder ein Spaß
Fahrrad selbstständig Ein- und Ausparken lassen statt Fahrrad suchen
Wer sein Fahrrad lieber fährt anstatt es zu suchen, oder möglichst diebstahlsicher anzuketten, der könnte an dem Projekt der Firma Wöhr Gefallen finden. Die Firma blickt auf langjährige Expertise aus dem Bereich der Autoparksysteme zurück und hat sich vor einigen Jahren daran gemacht, auch Fahrräder in den Genuss dieser Technologie kommen zu lassen. Herausgekommen ist dabei der Bikesafe, angelehnt an den Parksafe der Firma, welcher zur sicheren und automatischen Aufbewahrung von Autos dient.
Die Greiftechnik „schnappt“ sich das Fahrrad am Vorderrad und zieht bzw. hebt es auf eine der Parkebenen – in Rutesheim ist es so programmiert, dass es immer zuerst die unteren Ebenen gefüllt werden
Ausgeparkt wird in rund 18 Sekunden
Das System holt das Rad aus bis zu acht Etagen automatisch wieder heraus. Der Turm ist als Schacht als auch als Turm Variante realisierbar, was sowohl die maximale Kapazität als auch die Zugriffszeit beim Ausparken leicht beeinflusst. Als Turm, mit bis zu 11,8 Metern, fasst er 122 Fahrräder, welche in rund 18 Sekunden wieder ausgeparkt sind, je nach Ebene natürlich auch schneller. Die Variante als Schacht fasst sechs Fahrräder mehr, benötigt für den Zugriff dann aber auch noch eine Sekunde länger.
Frau Cokgezen der Firma Wöhr beim Auslagern eines Testfahrrads
Für den Schulbetrieb gelten andere Anforderungen
Der Turm am Rutesheimer Schulzentrum kommt mit einigen Sicherheitsfeatures daher, welche im Betrieb im öffentlichen Raum, etwa an einer Bahnstation oder ähnlichem, nicht zwingend notwendig wären. Dazu zählt etwa, dass der Einlagerungswunsch von den Schülern extra bestätigt werden muss. Im Normalbetrieb würde dies natürlich die Einlagerungsdauer erhöhen, hier wurde diese jedoch als „Schutzmaßnahme“ extra implementiert. Zudem wurde der Turm für eine gleichbleibende Nutzung ausgelegt, sprich die Zugangschips verbleiben für längere Dauer bei einem Nutzer, ähnlich wie bei einem Schließfach im Schulgebäude. Extra für die Schule wurde zudem ein Art Käfig im inneren des Turms implementiert. Dieser soll unbefugtes Betreten, etwa durch Schüler, Tiere oder ähnliches verhindern. Aus eben diesem Grund, wurde von der Schule auch eine Begrenzung der Nutzungszeiten auf Wochentage gefordert, welche auch Ferientage einschließt.
Der Gewichtssensor im gelb markierten Bereich auf dem Boden (Trittplattform) misst, ob der Schüler die Plattform verlassen hat und schließt die Tür danach automatisch
Internetplattform für den Betrieb in öffentlich zugänglichen Stellen geplant
Der Bikesafe in Rutesheim ist derzeit der erste seiner Art außerhalb des Wöhr Betriebsgeländes. Er dient somit als Anschauungsmodell und Pilotprojekt. Die Otto Wöhr Parksystem GmbH plant zudem den Einsatz solcher Bikesafes im öffentlichen Raum, etwa an Bahnhöfen oder aber auch für Firmen. Hierbei soll dann statt einem Funkchip System wie in Rutesheim ein Vorgehen ähnlich wie bei Call-a-Bike der deutschen Bahn zum Einsatz kommen. Nach einer einmaligen Registrierung über eine Webseite, bekommt der Nutzer auf sein Handy einen Zugangscode gesendet. Dieser wird dann von ihm zum Ein- und Auslagern des Rads genutzt. Die Parkgebühr soll nach dem Auslagern automatisch abgezogen werden, etwa von der Kreditkarte oder ähnlichem. Laut Frau Cokgezen von der Herstellerfirma sollen schon mehrere andere Institutionen und Städte ihr Interesse an dem Projekt angemeldet haben.
Im Dienste Ihrer Fahrradsicherheit – der Bikesafe der Firma Otto Wöhr Parksysteme GmbH
Die dahinter liegende Technik
Beim Ein- und Auslagern der Fahrräder und Pedelecs kommt eine Greifertechnik zum Einsatz. Sensoren am Greifausleger messen dabei die benötigte Kraft sowie die Breite des Vorderreifens, an welchem der gummierte Greifer ansetzt. Dieser schiebt bzw. zieht die Fahrräder über eine Radschiene an die entsprechende Stelle. Wo das Fahrrad jeweils eingelagert wird ist im Grunde egal, im Rutesheimer Exemplar ist das System so konfiguriert, dass nach und nach erst die unteren Plattformen gefüllt werden und dann erst die oberen. So kann eine schnellstmögliche Zugriffs- und Einlagerungszeit erreicht werden. An den Eingangsschleusen messen Sensoren auch die Breite des Lenkers, sodass es hier zu keinem Problem kommt. Ist der Lenker zu breit, das Fahrrad zu lang, oder etwa zu schwer, wird der Einlagerungsvorgang abgebrochen. Durch Gewichtssensoren auf der Trittplatte wird sichergestellt, dass das Rad nicht über die 30 kg Gewichtsbeschränkung hinausgeht und der Nutzer beim Start des Einlagerungsvorgangs die Plattform verlassen hat.