Die heutigen Fahrradreifen gliedern sich grundsätzlich in drei Kategorien:
1. Drahtreifen
Reifen und Schlauch sind hierbei separat, der Schlauch wird aufgepumpt und hält durch den darin herrschenden Druck den Reifen auf der Felge, wobei es sich meist um Kasten- oder Holhkammerfelgen handelt, die mit einem sogenannten Hakenflanken ausgestattet sind. Drahtreifen [Link] selbst untergliedern sich wiederrum in konventionelle Drahtreifen mit einem Kern aus Draht, sowie Faltreifen mit einem Kern aus Kevlar oder anderen biegsameren Materialien. Der Faltreifen ist quasi die leichtere und biegsame Version eines normalen Drahtreifens. Ebenfalls unter die Drahtreifen fallen sogenannte Ballonreifen, welche im Grunde nichts anderes sind als breite Drahtreifen, welche auf Fahrrädern montiert werden, die eigentlich mit dünneren Reifen fahren würden. Sie haben meist kaum Profil und sind deswegen von den Mountainbike Reifen klar abzugrenzen. Durch ihr hohes Luftvolumen bieten sie eine natürliche Federung [LINK] und somit einen Zusatz an Komfort.
2. Schlauchreifen / Tublar Reifen / Collé
Anstatt einem separaten Schlauch und Reifen, sind hier Reifen und Schlauch vereint in dem sie miteinander vernäht sind. Dieses Reifen-Schlauchbündel wird dann auf eine spezielle Felge geklebt. Oft haben diese Schlauchreifen dann zwei Kammern, um den Reifen effektiv vor Platten zu schützen, aber gleichzeitig eine gute Haftung und damit sicheren Antrieb zu ermöglichen. Bei Drahtreifen sind gute Haftung und Pannensicherheit eigentlich Zielkonflikte, da sich Pannensicherheit durch hohen Druck ermöglichen lässt, gute Haftung aber durch wenigen Druck. Sie ermöglichen eine Gewichtsersparnis bei Felge und Reifen bzw. Schlauch, sind aber dafür schwieriger zu montieren und zudem relativ teuer. [LINK]
3. Tubeless-Reifen
Das Wort Tubeless kommt aus dem Englischen und bedeutet im Deutschen „Schlauchlos“. Hierbei kommen ähnlich wie bei den Schlauchreifen spezielle Felgen zum Einsatz. Doch anstatt einem eingenähten Schlauch wird hier auf einen völlig abgedichteten Reifen und Felge gesetzt, ein Schlauch wird also gar nicht erst verwendet. Das kein Schlauch eingesetzt wird hat den Vorteil, dass die Felge nichts einklemmen kann, was bei Drahtreifen oft für Pannen sorgt und sich Snakebite, also Schlangenbiss nennt. Aufgrund dessen kann der Reifen ohne Probleme mit geringerem Druck gefahren werden, was bei gleicher Pannensicherheit mehr Haftung und Komfort im Vergleich zu einem Drahtreifen bedeutet. Zudem können Pannen, also hier Löcher im Reifen, mit speziellem Pannenschutzmittel abgedichtet werden, sodass ohne den Reifen flicken zu müssen weitergefahren werden kann. Ähnlich wie Schlauchreifen sind Schlauchlosereifen etwas teurer als normale Reifen und nicht überall erhältlich. Sie werden meistens von Radprofis in Wettkämpfen eingesetzt, da sie hier ihre Vorteile voll ausspielen können.