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Fahrradtypen

City Bike / Stadtrad

Das City bike – zu Deutsch Stadtrad – ist wie der Name schon impliziert für den Gebrauch in der Stadt gedacht, Stadt meint hier vor allem eines - ebenes Gelände und eher kurzeStecken.

City Bike / Stadtrad

Geschichte der Stadträder

Etwa zur Zeit der 60ziger Jahre, als Emanzipation noch ein Fremdwort war und der Autoverkehr langsam anlief, war es geläufig, dass der Mann arbeitete und die Frau daheim auf Kind und Kegel aufpasste. Für die Fahrt zur Arbeit benötigte der Mann natürlich meist das Auto und das zu einer Zeit, als Zweitwagen allenfalls für etwas besser betuchte eine Option waren. Nun kam also ein Problem auf, wie die Einkäufe erledigen ohne ein Auto. Da nach und nach immer mehr Leute sich Autos leisten konnten, fing nach und nach ein Parkplatzproblem an aufzukommen, die Städte waren immer mehr überfüllt und überlastet. Was hätte sich also mehr angeboten, als Erledigungen in der Stadt mit dem platzsparenden und kostengünstigen Fahrrad zu erledigen.

Ein Cityrad erlaubt das gemütliche und bequeme Erledigen von Besorgungen in der Stadt

Hierfür jedoch fehlte Anfangs schlichtweg ein passendes Rad. Das Rennrad war dafür kaum geeignet und auch die anderen bis dahin gebräuchlichen Fahrradarten konnten nicht ganz bieten was gesucht war. Diesen Mangel erkannt die Fahrradindustrie etwa in den Siebzigerjahren und brachte einen auf die Stadt abgestimmten Fahrradtype auf den Markt. Hier stand nun Komfort und Praktikabilität im Fokus und nicht mehr das sportliche Messen oder schnelle von A nach B kommen, Unkompliziertheit war das neue Stichwort, Fahrräder mit bequemem Einstieg und guten Transportmöglichkeiten waren geboren. Der Transport der Kinder oder des Einkaufs, war nun auch ohne Auto gut zu bewältigen und gleichzeitig schnell und umweltfreundlich.

Die 70er Jahre waren die große Stunde der Stadträder und Umweltaktivisten

Merkmale eines Citybikes

Da Cityräder hauptsächlich in der Großstadt bewegt werden sollen, welche abgesehen von Stuttgart oder ähnlichen Städten, meist größtenteils flach sind, bieten sie weder besonders schwere Gänge an wie es am Rennrad der Fall ist, noch besonders leichte wie am Mountainbike. Anders gesagt, dass Übersetzungsspektrum der Gangschaltung ist meist sehr gering und es befindet sich in der Mitte einer normalen Kettenschaltungsübersetzung. Sowohl nach oben als auch nach unten fehlen also im Vergleich zu einer 30 Gang Kettenschaltung Gänge, welche beim Bergab- oder beim Bergauffahren mehr Komfort bringen würden. Darüber hinaus müssen Cityräder vor allem eines sein – robust und funktional. Um in der Stadt von A nach B zu kommen brauch es keiner Hochtechnologie sondern schlichtweg wartungsarme Komponenten die wenig Aufwand für den Fahrer / Fahrerin nach sich ziehen. Dies alles sind Gründe warum sich in heutigen Cityfahrrädern meist nur Nabenschaltungen befinden, zumeist mit sieben oder acht Gängen. Diese sind im Stand durch einen Drehgriff im nu schaltbar und laufen um einiges länger als Kettenschaltungen ohne das etwas getauscht werden muss. Gerade bei einem Stadtrad, welches zum Einkaufen und Fortbewegen in der Stadt gedacht ist, spielt auch das etwas höhere Gewicht der Nabenschaltung kaum eine Rolle.

8-Gang Nabenschaltung von Shimano - Shimano Nexus - gerne an Cityrädern verbaut

Ganz im Gegensatz zu Trekkingrädern oder gar Mountainbikes sind Cityräder keine Langstreckenläufer oder Alltagsräder. Das bedeutet in der Praxis, dass deren Bremsen nicht die Anforderungen der Tourenrädern standhalten müssen. Hier finden sich deshalb oft noch Felgenbremsen, welche im Vergleich zu Scheibenbremsen zwar etwas mehr Kraft beim Bremsen erfordern, aber auch billiger sind und leichter zu warten, darüber hinaus sind Scheibenbremsen teils für den Stadtgebrauch zu bissig, vor allem bei älteren Leuten.

Felgenbremsen werden gerade im Einsteigerbereich der Cityräder noch sehr gerne eingesetzt und haben durchaus ihre Daseinsberechtigung

Typisches Merkmal eines Cityrades ist sein geschwungener Lenker, auch gekröpfter Lenker genannt, um eine entspannte Sitz- und Fahrposition zu ermöglichen. Die Arme sind beim Fahren also nicht gestreckt sondern leicht angewinkelt. Dazu kommt der etwas kleinere Radstand, was zur Folge hat, dass der Fahrer nicht so gebeugt sitzt wie auf einem Sportrad (Mountainbike etc.), sondern sehr aufrecht und bequem was einen guten Überblick auf das Verkehrsgeschehen mit sich bringt.

Heute bieten auch immer mehr Stadträder zumindest eine kleine Federung an der Vorderradgabel, um z.B. Unebenheiten wie Pflastersteine gut zu kompensieren. Darüber hinaus werden an Citybikes gerne gefederte Sattelstützen verbaut, begleitet von breiten Sätteln welche auch in aufrechter Sitzposition noch bequemes und beschwerdefreies fahren ermöglichen.



Ein etwas älteres vollgefedertes (vorne und hinten) Stadtrad von Pegasus mit einem MultipositionslenkerFrüher wurden viele vollgefederten Citybikes wie diese hier verkauft -
solche sieht man heute nur noch sehr selten - die Vorderradfederung und die aufrechte Sitzposition sind aber geblieben

All diese Merkmale ermöglichen es gerade Leuten die relativ selten Radfahren, dennoch auf dem Citybike entspannt ihre Tätigkeiten in der Stadt tätigen zu können, ohne danach tagelang nicht sitzen zu können oder alle Nase lang ihr Fahrrad in die Wartung bringen zu müssen. Zwar verbietet die Sitzposition auf einem Stadtrad schnelles und effizientes Treten, was aber auf einem solchen Rad auch absolut nicht gewünscht ist. Es ist also weniger ein Sportgerät, als ein funktionaler Alltagshelfer. Cityräder eignen sich auch gut für kleine Ausflüge mit den Kleinen, oder um diese mit einem Kindersitz oder Kinderanhänger in die Kita zu bringen.

Rahmen eines Stadtrads

Cityräder, welche gerne zum Einkaufen oder dem unkomplizierten von A nach B kommen genutzt werden, haben meistens sehr tiefe Rahmeneinstiege. Das bedeutet anstatt eines abgesenkten Oberrohrs wie am Trekking- oder Crossrad, findet sich hier meist ein sogenannter Wave-Rahmen wieder. Diese Rahmenform bietet einen blitzschnellen, unkomplizierten Einstieg, gerade auch für ältere Menschen perfekt und bequem.



Der klassische Stadtrad-Rahmen - der Wave-Rahmen mit sehr tiefem DurchstiegFür die Steifigkeit des Rahmens eher ungünstig - für die Fahrsicherheit und den Komfort besonders gut - der typische Wave-Rahmen eines Citybikes

Da an Cityrädern zugunsten des bequemen Einstiegs keine Konstruktion mit zwei Dreiecken genutzt wird, wie beim Diamantrahmen, sind die Rohre eines Stadtrades im Vergleich zu einem Trekkingrad oder ähnlichem sehr dick um trotz dieser Konstruktion genug Sicherheit bieten zu können. Dies schlägt sich natürlich im Gewicht des Fahrrades nieder, sodass Citybikes selten Leichtgewichte sind und das nicht nur bedingt durch die etwas schwerere Nabenschaltung.

Laufräder bei Cityrädern

Citybikes sind in der Regel mit 26 Zoll, als auch mit 28 Zoll Rädern erhältlich. Diese sind meist recht breit (30 bis 50mm) und ohne Profil, da sie für bequeme Stadtfahrten ausgelegt sind, durch eine Reduzierung des Reifendrucks kann hier nochmal für zusätzlichen Fahrkomfort gesorgt werden.

Besonderheiten des Citybikes

Durch ihre etwas spezielle Rahmenkonstruktion neigen Stadträder teilweise zu sogenannten Rahmenflattern. Dies bezeichnet ein vor allem bei höheren Geschwindigkeiten auftretendes Phänomen, bei dem des Fahrrad etwas instabil wird und anfängt zu kippeln. Hier muss vor dem Kauf ausführlich getestet werden, wie das Model sich diesbezüglich schlägt oder ob es einen stört.

Da sie auf den Alltagsgebrauch in der Stadt ausgelegt sind, werden Cityräder meistens nur komplett ausgestattet angeboten. Das heißt, sowohl Licht, Reflektoren, Klingel und auch ein Gepäckträger sind von Haus aus dabei. Zusätzlich dazu bieten manche Modelle noch einen Vorderradgepäckträger, oder er lässt sich zumindest nachrüsten, dieser ist sehr praktikabel beim Einkaufen. Ebenfalls an so gut wie jedem Cityrad finden sich nützliche Zusätze wie Schutzbleche für Räder und Kette (Kettenschutz), es kann also auch in jeglichen Alltagskleidern ohne Bedenken gesteuert werden.


 
 

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