Wir stellen vor, Fahrrad - Technik, Fahrradtypen
200 Jahre Fahrrad in Mannheim dank Freiherr von Drais
Seit dem 11. November ist im Mannheimer Technoseum eine Sonderausstellung zum Thema Fahrrad zu sehen. Diese steht unter dem Motto „2 Räder - 200 Jahre“, da 1817 Freiherr von Drais in Mannheim die erste öffentliche Fahrt mit seiner sogenannten „Draisine“ unternommen haben soll. Alles Fahrrad hat diese für Sie besucht.
Das Mannheimer Technik-Museum Technoseum
Das Mannheimer Technoseum hat täglich von 09:00 bis 17:00 geöffnet, der Eintritt beträgt für Erwachsene acht Euro. Neben der Sonderausstellung Fahrrad gibt es noch diverse andere Ausstellungen, etwa zu historischen Maschinen, oder Elektrotechnik – in Zeiten des E-Bikes sicherlich auch keinesfalls uninteressant.
Die Ausstellung
Die Sonderausstellung zum Fahrrad ist eher klein, damit aber auch schnell und entspannt begehbar. Besonders gefällt die gekonnte Inszenierung der Ausstellungsstücke, welche durch geschichtliche Hintergründe gut angereichert werden. Zum Thema Fahrradfertigung um 1900 findet sich so etwa eine alte Drehbank oder eine Nähmaschine – welche um diese Jahre rum oft in der gleichen Fabrik zu finden waren.
Auf den Besucher warten insgesamt ca. 90 Exponate, wobei der Fokus der Ausstellung klar auf der Geschichte vor dem modernen Fahrrad liegt.
Die Entwicklungsgeschichte des Fahrrads wird – gut ausgeschmückt mit historischen Werbeanzeigen sowie zeitgeschichtlichen Bildern – vom Laufrad her aufgezeigt. Das Technoseum nimmt den Besucher mit auf eine Reise vom Lauf- zum Hoch- bis hin zum eher moderneren Niederrad. Wer sich immer schon gefragt hat wie es sich auf einem solchen Hochrad sitzt – der kann dies im Mannheimer Technik Museum diese Tage erleben.
Finden Sie heraus wie elegant Sie auf einem Hochraus aussehen würden
- im Mannheimer Technoseum
Neben der Geschichte des Rades als Ganzes wird auch die Entwicklung der einzelnen Bestandteile beleuchtet. Seien es Bereifung, Beleuchtung, Sättel, Gangschaltung oder aber die Klingel. Auch die Fahrradbremse wird dabei nicht vergessen und kann am Ende der Ausstellung ausgiebig untersucht werden. Ein Aufbau des Museums erlaubt es vier Bremsen miteinander zu vergleichen. Neben der historischen Stempelbremse gibt es auch – durchaus noch modern – eine Seitenzugbremse, eine Trommelbremse und eine mechanische Scheibenbremse zum Testen. Das Rad lässt sich per Knopfdruck beschleunigen und dann über Zug an einem der vier Bremshebel abbremsen.
Der StVZO ist ausreichend genüge getan - 4 Bremsen pro Rad (!) -
mehr Sicherheit geht quasi nicht
Wer es gerne praktischer mag kommt am Ende der Sonderausstellung auf seine Kosten. Es wartet ein Testparcours in dem neben einem Hochrad mit stolzen 1,5 m Höhe auch ein Artistenrad, sowie ein Drais nachempfundenes Laufrad getestet werden kann. Während das Hochrad nur auf der Stelle bewegt werden kann (wie beim Verschwinden des Hochrads früher spielt auch hier die Sicherheit mit) können Laufrad und Artistenrad auch selbst bewegt werden. Interessant ist auch der Parcours zum Vergleich von Vollgummi und luftgefüllten Reifen – eine Schüttelpartie erwartet Sie.
Vollgummireifen - ein erschütterndes Erlebnis
Fazit:
Wer 200 Jahre Fahrradgeschichte kompakt auf einen Streich erleben möchte kommt im Mannheimer Technoseum – trotz Lücken – sicher auf seine Kosten. Wer die moderne Geschichte des Rades sucht wird sich aber wahrscheinlich eher anderweitig umsehen müssen. Alles in Allem – ein kurzweilige Ausstellung für Jung und Alt.