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Fahrradhersteller & Fahrrad / E-Bike - Lexikon

Fahrrad - Lexikon

Über den Vorbau werden der Lenker und die Gabel miteinander verbunden. Mit seiner Hilfe kann die Sitzposition des Fahrers angepasst werden, da er eine Höhenverstellung des Lenkers sowie eine Abstandsänderung zwischen Lenker und Sattel erlaubt.

Je nach Sitzposition wird der Vorbau unterschiedlich belastet, bei einer normalen Fahrt lasten somit etwa bis zu einem Drittel des Fahrergewichts auf ihm. bei scharfen Bremsmanövern oder starken Unebenheiten der Fahrbahn teilweise sogar das gesamte Körpergewicht. Ihm kommt somit eine große Sicherheitsbedeutung zu. Die größte Belastung trägt der Vorbau beim sogenannten Wiegetritt, sportliche Fahrer können ihn hierbei mit mehr als 250 Newton Metern belasten. Diese Belastung entsteht durch die wechselnde Biegebelastung, welche der Fahrer im Wiegetritt beim Festhalten am Lenker erzeugt. 

Bauform eines Vorbaus
Grundlegend unterscheidet man zwischen zwei Vorbauarten, welche sich maßgeblich unterschieden.
Dies sind zum einen der althergebrachte konventionelle Vorbau, welche innen geklemmt wird und ein Gewinde im Gabelschaft benötigt sowie der moderne, bruchsicherere Ahead-Vorbau. Dieser wird außen geklemmt und hat einen größeren Durchmesser und damit einhergehend eine höhere Steifigkeit.
Jeder dieser beiden grundlegenden Typen ist abseits der normalen Bauform noch in zwei besonderen Varianten erhältlich, nämlich winkelverstellbar und schnellverstellbar

Konventioneller Vorbau (Schaftvorbau) im ausgebauten Zustand
Konventioneller Vorbau (Schaftklemmvorbau) welcher sich 
heute (2016) fast außschließlich an Kinder- 
und Cityrädern vorfindet
- beliebt aufgrund einfacher Höhenverstellung

Moderner Ahead-Vorbau an einem Fahrrad
Der heute weit verbreitete Ahead-Vorbau ist leicht an seiner 
Außenklemmung erkennbar - etwas das ihn markant vom 
alten Schaftvorbau unterscheidet 

Winkelverstellbarer Ahead-Vorbau von der Firma Ergotec
Winkelverstellbare Vorbauten wie dieses Ahead-Vorbau Modell 
ermöglichen eine einfach Anpassung der Sitzpositon 
- beliebt deswegen vor allem bei Tourenfahrern 

Schnellverstellbarer Vorbau von Tranz X
An diesem schnellverstellbaren Vorbau lässt sich über einen 
Hebel der eingestellte Winkel verändern, Werkzeug wie 
ein Inbus ist nicht notwendig 


Materialwahl und Fertigung des Vorbaus
Je nach Investitionshöhe bekommt man einen einfachen Vorbau aus Stahl, oder einen der aus Aluminium gegossen wurde. Gängig ist es auch einen Edelstahlschaft mit einem Aluminiumkopf zu kombinieren. Dies hat den Vorteil, dass auch Aluminiumlenker verwendet werden können, welche mit Stahlvorbauten eigentlich nicht kombinierten werden sollten. Dies hängt mit der höheren Festigkeit des Stahls zusammen, was langfristig zu einer Beschädigung des Aluminiums führen kann. Aus Aluminium gibt es neben geschweißten auch geschmiedete Modelle, letztere zählen zu der hochwertigeren Gattung. Die teils eingesetzten Karbonvorbauten bringen trotz hohem Preis keine Vorteile was Steifigkeit oder Gewicht betreffen, vergleicht man sie mit hochwertigen Aluminumvorbauten. 

Lenkerklemmung am Vorbauende 
Die Klemmung des Lenkers erfolgte früher meist wie bei der Gabelschaftklemmung über einen einfachen Schlitz und zwei Schrauben, inzwischen geht man aber davon ab. Nachteilig waren daran vor allem die Notwendigkeit der Demontage von Hebeln und Griffen sowie das notwendige Einfädeln des Lenkers. Inzwischen wird deswegen auf eine geteilte Lenkerklemmung gesetzt mit einem Klemmdeckel, der meist von vier Schrauben auf dem Vorbaukörper befestigt wird. Dies ermöglicht nun auch anspruchsvollere Lenkerformen einfacher verbauen zu können. An hoch beanspruchten Rädern wird oft auch auf zweifach geklemmte Vorbauten gesetzt, welche anstatt einem Klemmdeckel zwei separate aufweisen, welche jeweils einzeln verschraubt werden. Damit wird sowohl der Klemmbereich des Lenkers als auch der Vorbau selbst entlastet. Einsatz finden diese vorwiegend an vollgefederten Mountainbikes. Da sich der Klemmdeckel bei der geteilten Lenkerklemmung einfach umdrehen lässt, wird diese Befestigungsmethode auch „Flipflop“ genannt. 


Ältere Lenkerklemmung Schaftvorbau
Eine alte Vorbauklemmung mit einem einfachen Schlitz 
- zum Tausch ist hierbei der Lenker auszufädeln 

Geteilte Lenkerklemmung über einen Klemmdeckel
Ahead-Vorbau welcher mit einer geteilten Lenkerklemmung arbeitet
- der Klemmdeckel wird hier über vier Schrauben gehalten, 
dieser und der Lenker kann bei der Demontage einfach zur Seite gelegt werden


Ahead-Vorbau mit Angaben zur Befestigung und vier Schrauben
Auch an diesem Ahead-Vorbau wird mit vier Befestigungsschrauben 
für den leicht abnehmbaren Klemmdeckel gearbeitet, 
zudem ist auf dem Lenker ein Indikator zur richtigen Winkeleinstellung des Lenkers



 
 

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