Begriff aus dem englischen Sprachraum, welcher von der amerikanischen Firma Sram geprägt wurde. Für gewöhnlich wird die Anzahl der Gänge dort angegeben in der Form von „Anzahl der Kettenblätter x Anzahl Ritzel“ z.B. 2x11 oder ausgeschrieben „two-by-eleven“ (Übersetzt etwa: „zwei Kettenblätter mal 11 Ritzel“). One-by steht somit als eine Art Platzhalter für Antriebssysteme, welche nur ein Kettenblatt aufweisen, aber eine verschiedene Anzahl an Ritzel am Hinterrad haben. Denkbar wäre z.B. 1x11 oder seit neustem 1x12.
Früher waren Antriebe mit nur einem Kettenblatt nur durch Eigenregie fahrbar, d.h. man musste ein dafür nicht extra ausgelegtes Antriebssystem verwenden. Dies hatte zur Folge, dass im dümmsten Fall manche Gänge sich entweder gar nicht schalten ließen oder nur schwer, oder aber die Kette sprang ab.
Die Firma Sram machte die Begrifflichkeit mit Einführung der XX1 1x11 Gruppe im Jahr 2012 populär. Seitdem erschienen von der Firma Sram noch viele weitere One-by Antriebe, vor allem in Gruppen die unterhalb der XX1 Serie angesetzt sind (sprich; günstiger und mit weniger High-End-Features). Mit einer Spreizung der Ritzel von 10 bis 42 Zähnen, läutete Sram eine neue Zeit ein. Solche massiven Bergritzel (42 Zähne) waren bisher am Mountainbike nicht üblich bzw. mit 2-fach Kettenblättern nur schwer realisierbar. Gängig waren davor an Mountainbike Antrieben eher 34 oder aber 36 Zähne. 2016 hat Sram seinen ersten 1x12 Antrieb vorgestellt, denn neuen XX1 Eagle Antrieb, dieser fächert mit 10 auf 50 Zähnen nochmals um einiges breiter. Sram schafft es mit diesem 500 Prozent breiten Übersetzungsspektrum schon an so manches zweifach-Kettenschaltungsmodell heranzukommen.
Mehr zu der dahinterstehenden Philosophie sowie derzeitig (2016) verfügbaren Antrieben findet sich auf der Sram Seite, in englischer Sprache.
Anwendungsbereiche und Limitierungen
Der Einfachantrieb stellt quasi das Gegenteil zu den heutigen Rennradantrieben dar. Während dort auf kräftige Bergabgänge gesetzt wird, wird bei One-By das Ganze um 360 Grad umgedreht. Sprich, die großen Zahnräder sitzen nicht vorne am Kettenblatt sondern nun hinten am Ritzelpaket.
Am Rennrad bietet sich durch den Einsatz eines großen Kettenrads vorne und eines sehr kleinen Kettenrads hinten, dem Fahrer eine sehr lange Übersetzung, sprich sehr schwere Gänge. Gut trainierte Fahrer oder untrainierte die kaum alpine Touren machen, haben damit in der Regel keinerlei Probleme. Untrainierte müssen jedoch eventuell mit einer Rennradübersetzung am ein oder anderen Berg absteigen und schieben.
Das Mountainbike benötigt, wie der Name schon sagt, eher Berggänge, sprich eine sehr große Untersetzung (Fahrer tritt viel schneller als sich das Hinterrad bewegt). Hier wird klassisch also eher vorne ein relativ kleines oder mittel großes Kettenblatt eingesetzt, sowie am Heck vergleichsweise große Ritzel. Da Abfahrten oft sehr technisch und anspruchsvoll sind, sind hier sehr lang übersetzte Gänge nicht so wichtig wie am Rennrad. Dies hat zur Folge, dass mit Einfachantrieben am Mountainbike Berge mit Leichtigkeit erklommen werden können, der ein oder anderer untrainierte Fahrer bei langen Abfahrten aber durch das schnelle Pedalieren etwas ins schwitzen kommen könnte. Dies hängt mit der hohen notwendigen Trittfrequenz zusammen, die notwendig ist um hohe Geschwindigkeiten mit eher geringen Übersetzungen erreichen zu können.
Fazit: Wer wirklich Mountainbike fährt, sprich viel Bergauf und in rauem Gelände, der wird mit dem Einfachantrieb sicherlich kaum Probleme haben. Tourenorientierte Fahrer sollten eventuell auf zweifach-Antrieben bleiben oder aber das Kettenblatt vorne so wählen, dass auch lange Übersetzungen erreichbar sind (großes Kettenblatt vorne).
Anmerkung:
Mit dem Aufkommen der E-Bikes erfahren Einfachantriebe immer größere Verbreitung. Dies hat mit der oftmals vorhandenen Einschränkung zu tun, mit bestimmten Motoren nur ein Kettenblatt verwenden zu können. Hier wird also oft notgedrungen auf One-By gesetzt. Aufgrund der zusätzlichen Motorkraft spielt hier ein riesiges Gangspektrum, anders als beim stromlosen Mountainbike, aber kaum eine Rolle.