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E-Bike Neuigkeiten

USA im Bereich E-Bikes immer noch weit hinter Deutschland

Während Industrieverbände in Deutschland weiter wachsende Märkte prognostizieren, sieht die Verkaufssituation in den USA eher verhalten aus. So wurden, wie die Zeitschrift BIKE europe berichtete, im Jahr 2014 auf einem Gesamtmarkt von etwa 320 Millionen Amerikaner nur etwa 200.000 E-Bikes verkauft. In Deutschland, einem Markt ungefähr sechsmal kleiner, betrug die Anzahl der Verkäufe der elektrisch angetriebenen Räder in diesem Zeitraum etwa 480.000.  Sieht man es allerdings in nicht absoluten Zahlen, so ist eine Steigerungsrate im Vergleich zu 2013 von in etwa vierzehn Prozent zu verzeichnen. In Deutschland lag diese Wachstumsrate im gleichen Zeitraum bei etwa 17 Prozent, was in absoluten Zahlen einem Plus von 70.000 verkauften E-Bikes entspricht, etwa ein Drittel der Verkäufe der gesamten USA. 

Ähnlich wie Deutschland ist die USA föderal strukturiert, d.h. die meisten gesetzlichen Regularien gelten für alle Bundesstaaten der USA. Zudem gibt es aber auch sehr viele Bundesgesetzte und lokale Gesetzgebungen die bei E-Bikes beachtet werden müssen. Dies schafft rechtliche Unsicherheiten bei den Herstellern und führt zu Zurückhaltung, vor allem bei den schnellen E-Bikes, den S-Pedelecs oder Speed-Pedelecs. Dies ist in Amerika besonders schlimm, da hier andere Regelungen zur Produkthaftung gelten, zivilrechtliche Prozesse mit anschließender Auszahlung von Entschädigungen in Millionenhöhe sind in den USA keineswegs selten.

Wachsender Beliebtheit erfreuen sich, laut Autor Edward Benjamin, E-Bikes hier vor allem in der jüngeren Generation, gebeutelt von den hohen Studiengebühren bzw. den Krediten dafür sowie der schwächelnden Wirtschaft, sind Autos für diese gerade wegen den Unterhaltskosten nicht mehr wirklich erschwinglich. Zudem konnten sich E-Bikes und Fahrräder in den städtischen Gebieten nach und nach ein hippes, cooles Image erarbeiten. Diese Gruppe der potenziellen Käufer macht ungefähr ein Viertel der Amerikanischen Bevölkerung aus. Trendig sind E-Bikes deswegen vor allem in urbanen Städten den USA wie Boston, New York oder das hüglige San Francisco, dort sind diese praktikabel und oft schneller und bequemer als ein Auto.

Die sogenannte Generation der Baby Boomers, heute etwa 55 bis 70 Jahre alt, haben schon immer ein hohes Interesse an Fahrrädern gehabt, welche ebenfalls etwa ein Viertel der US-amerikanischen Bevölkerung stellen. Da diese aber eher selten Rad fahren und somit oft eine schlechte Kondition aufweisen, sind sie geradezu prädestiniert für E-Bikes, ermöglichen diese doch die Aufhebung von Konditionsunterschieden und gerade Leuten die selten fahren ein bequemes Vorankommen.

Der Markt in den USA konzentriert sich inzwischen mehr und mehr auf hochwertige E-Bikes, wie beispielsweise Räder der Marken Stromer (Schweiz), Raleigh (GB) oder Faraday. Während Bosch in Deutschland und ganz Europa fulminante Erfolge feiert, ist der deutsche Hersteller in den USA bis jetzt kaum vertreten. Es ist aber zu erwarten, dass wenn der Erfolg in Europa anhält, auch bald in Amerika mehr Fahrräder mit dem verlässlichen Bosch Antrieb ausgestattet sein werden.


Quellen:

  • BIKE europe Ausgabe vom August 2015
  • EBWR (Electric Bikes Worldwide Reports)