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Akkupflege – der richtige Umgang mit dem E-Bike Akku

Alles zum Thema E-Bike Akkus

Akkupflege – der richtige Umgang mit dem E-Bike Akku

Herstellung und Materialwahl

Früher wurden Akkus oft aus Blei oder Nickel-Kadmium hergestellt – ein im wahrsten Sinne des Wortes schweres Unterfangen. Heute allerdings bestehen die meisten Akkus die in E-Bikes zum Einsatz kommen aus Lithium-Ionen.  Hierbei wird durch chemische Reaktionen nutzbare Energie für den Motor bereitgestellt.  Jede Reaktion benötigt eine gewisse Temperatur um glatt über die Bühne zu gehen. Dies ist auch bei Lithium Akkus keinesfalls anders und hat diverse Dinge zur Folge. Lithium Akkus mögen keine Kälte, je kälter es ist desto langsamer laufen die Reaktionen innerhalb es Akkus ab. Ist es zu kalt, kann der Akku auch Schaden nehmen bzw. es kommt zu Startschwierigkeiten.

Der richtige Zeitpunkt und Umgebung zur Akkuladung

Bei Lithium Akkus kann die Aufladung bei jedem Ladezustand erfolgen. Ebenfalls spielt es für die Langlebigkeit keine Rolle wie weit der Akku aufgeladen wird dabei. Wichtig ist nur beim Aufladen immer auf die Umgebungstemperatur Acht zu geben. Ist es sehr kalt (ca. 10 Grad und weniger) lädt der Akku aufgrund der langsamen Reaktionszeit schlechter, weswegen das Aufladen in einem Zimmer mit Raumtemperatur empfohlen wird.

Das Ladegerät eines E-Bikes - hier von BionX

Akkuladedauer

Je nach Akkukapazität und dessen Beschaffenheit, braucht eine volle Aufladung zwischen zweieinhalb und vier Stunden. Es empfiehlt sich sehr, nur originale Ladegeräte zu verwenden. Billige Ladestationen können im schlimmsten Falle sogar den Akku zum Explodieren bringen, da sie oft keine intelligente Sensorik aufweisen die den Akku vor Überladung schützt.

Ladebuchse am E-Bike Akku

Wartung des Akkus

Zwar haben Lithium Akkus keinen sogenannten Memory Effekt, sie mögen es aber gerne wenn man sie ab und zu neu kalibriert, also neu einstellt. Hier geht es darum ca. einmal pro Monat den Akku soweit wie möglich zu entladen (die kritische Schwelle von 5 Prozent sollte Ihr Fahrrad automatisch vermeiden) um ihn dann einmal am Stück komplett zu laden. Dies dient dazu, dass die Systeme das Ladungsniveau messen können und die Restkapazitätsanzeige fehlerfrei funktioniert. Mit der einer Erhaltung der Kapazität hat diese Kalibration allerdings nichts zu tun, wie teilweise angenommen wird.

Die Lebensdauer des Akkus

Die derzeitig verbauten Akkus in Markenrädern lassen sich ungefähr 500 bis 1000 mal 100 Prozent aufladen, genau Angaben sind schwer und hängen von vielen Faktoren ab. Die Lebensdauer eines Akkus verändert sich aber durch die richtige Benutzung maßgeblich. Sollte ihr Akku deutlich weniger durchhalten, handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Fall für die Garantie oder Gewährleistung. In Jahren halten Akkus etwa 5 Jahre lang durch, weswegen man es sich überlegen sollte ob es sich lohnt einen gebrauchten Akku zu kaufen. Nach zwei bis drei Jahren ist es nämlich üblich, dass die Akkus langsam aber sicher an Kapazität verlieren, man kommt mit dem Fahrrad also „trotz vollständiger Aufladung“ nicht mehr so weit wie vorher.

Auch macht es sich gerade beim Akku bezahlt ein Markenfahrrad zu kaufen. Denn vor allem beim Akku sparen die Hersteller sehr günstiger Elektrofahrräder gerne, was sehr oft zu schnellen Ausfällen oder hoher Temperaturempfindlichkeit führt. Diese nämlich sind mitunter das teuerste am E-Bike. In der Regel geben Akkuhersteller zwei Jahre Garantie auf ihre Produkte. Ein neuer Akku schlägt je nach Hersteller und Kapazität ungefähr mit 600 bis 800 zu Buche. 

Das Entladen des Akkus

Heutige E-Bikes haben intelligente Batterie-Management-Systeme (BMS) welche den Akku vor der sogenannten Tiefenentladung schützen. Diese könnte nämlich im schlimmsten Fall zu einem Ausfall des Akkus führen. Diese verhindern, dass man den Akku bis unter den kritischen Ladezustand von fünf Prozent seiner Kapazität entladen kann. Wichtig wird das richtige Entladen allerdings bei der längeren Lagerung. Mehr dazu im Abschnitt über die längere Lagerung im Winter. 

Korrekte Akkulagerung über den Winter

Wird der Akku über längere Zeit gelagert wäre es fatal den Akku ganz voll oder ganz leer zu lagern. Dies betrifft z.B. eine Einlagerung über den Winter wegen Fahrradnichtbenutzung, oder aber längerer Radfahrpause aufgrund Krankheit und ähnlichem. Denn Lithium Akkus entladen sich ganz natürlich über die Zeit selbst. Studien haben ergeben das es am sinnvollsten ist den Akku bei Temperaturen von 0 bis 20 Grad zu lagern, z.B. im Kühlschrank oder im Keller, wo es trotz Frost draußen, nicht zu Gefriertemperaturen kommt.

Der Ladezustand sollte sich dabei im Bereich von etwa 50 Prozent der Gesamtkapazität bewegen. Hierbei ist der Verlust der Kapazität bei Lagerzeiten sogar von einem Jahr sehr gering. Bei null Grad Celsius beispielsweise, ergaben Messungen, hat dieser mit 50 Prozent Ladezustand, nach einem Jahr noch ungefähr 98 Prozent seiner ursprünglichen Kapazität. Bei Lagerung im Warmen wären die Werte etwas schlechter, bei heißen Temperaturen um 40 Grad schon spürbar darunter.  Würde man den Akku komplett geladen lassen dabei, wären die Kapazitätsverlust, gerade im Wärmeren, fatal. Achten Sie darauf, dass Sie bevor Sie ihn wieder benutzten, den Akku im Warmen wieder Aufladen um seine korrekte Funktionsweise zu gewährleisten.

Akkupflege während der Fahrt

In der normalen Fahrradsaison, also im Zeitraum März bis September, müssen Sie abgesehen von sehr heißen Sommertagen auf nichts Besonderes achten. Klettert das Thermometer in sehr große Höhen, ist es wichtig das Rad nicht in der prallen Sonne abzustellen. Bei über 60 Grad Celsius kann der Akku Schaden nehmen, was in der prallen Sonne vergleichsweise leicht erreicht werden kann.  Bei längerer Rast deswegen am besten den Akku mit in ein schattiges Plätzchen nehmen.

Fahren im Winter

In lauen Wintertagen stellt das Fahren mit dem E-Bike solange es sich um ein Markenfahrrad handelt meist kein Problem dar. Geachtet werden sollte darauf das um Startprobleme zu vermeiden, der Akku davor im Warmen gelagert wird. Stellt man das Fahrrad auf der Fahrt für längere Zeit ab, kann es Sinn machen dabei Thermoschutzhüllen zu verwenden um den Akku ein wenig vor der Kälte und daraus resultierenden Beschädigungen abzuschirmen. Diese sind im gut sortierten Fachhandel erhältlich, ansonsten muss bei Hersteller nachgefragt werden.

Vor Fahrten bei Zweistelligen Minusgraden wird dringend abgeraten. Hierbei kann ihr Akku leicht Schaden nehmen da keine chemische Reaktion mehr stattfinden kann. Auch der kalte Fahrtwind sollte im Hinblick auf den Akku und einen selbst keines Falls unterschätzt werden. Dieser kann bei 25 km/h und darüber sehr eisig sein. Ebenfalls kann die verminderte Bremswirkung bei Schnee und Glätte bei hohen Geschwindigkeiten viel leichter zu Unfällen führen, was viele unterschätzen. 

 
 

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